Hafnium im Gartenshop

Die wahlweise Hafnium oder ProxyLogon genannte Gruppe von Sicherheitslücken in Microsofts Exchange Servern dominierte in den letzten Wochen die IT Sicherheitsthemen. Und selbst wenn IT Profis wie die Kollegen in der Uni die Lücken schnell geschlossen haben kann einen das Thema betreffen. Daran erinnert diese Mail eines Webshops, bei dem ich vor Jahren mal etwas bestellt habe, und die gestern eintraf:

Screenhot einer Mail mit der Information darüber, dass der Exchange Server eines Webshops gehackt wurde

Nicht alle Admins von Exchange Servern waren schnell genug um den direkt nach Bekanntwerden der Lücke einsetzenden, massenhaften Scans nach verwundbaren Servern zuvor zu kommen. Vermutlich gibt es 10.000e von Systemen, die schon mit Webshells oder anderen Hintertüren ausgestattet wurden (Nachtrag: manche offenbar auch gleich mehrfach). Und ein reines Patchen der Exchange Lücken beseitigt diese Zugänge dann nicht mehr.

Die DSGVO zwingt nun die Betreiber zumindest im europäischen Raum dazu ihre Kund*innen über solche Vorfälle zu informieren. Und ich würde wetten, dass das nicht die letzte entsprechende Mail war, die ich bekommen werde. Natürlich nur, wenn gehackte Betreiber sich gesetzeskonform verhalten bzw. überhaupt entdecken, dass sie gehackt wurden.

Was kann man tun?

Bei der Gelegenheit die Erinnerung an den schönen Have i been pwned? Dienst:

https://haveibeenpwned.com/

Der benachrichtigt einen, wenn mit der eigenen Mailadresse verknüpfte Kontodaten irgendwo im (Dark)Web auftauchen, oft auch verbunden mit der Information von welchem Dienst diese Daten gestohlen wurden. Ich habe in den letzten Jahren schon mehrere entsprechende Meldungen bekommen und zum Glück hatte ich bei den jeweiligen Diensten schon individuelle, nur für den jeweiligen Dienst geltende Passworte verwendet, so dass mit den gestohlenen Zugangsdaten nicht noch weitere Konten von mir missbraucht werden konnten.

Was zum nächsten Tipp führt: Heute ist die Verwendung eines Passwortmanagers unumgänglich um

  • sehr sichere (also lange und komplett zufällige) und
  • für jeden Dienst einzigartige

Logindaten zu verwenden. Wer sich dabei nicht auf die in heutigen Webbrowsern eingebauten Passwortmanager verlassen möchte, der findet hier einen aktuellen Überblick.